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Vision Board – Seine Möglichkeiten und Grenzen

Februar 4, 2022

Vision – ein Wort mit unzähligen Bedeutungen

„Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen.“ Das ist die drastische Meinung, die Altkanzler Helmut Schmidt zum Thema Vision geäußert haben soll.

Nehme ich die folgende Definition von Vision wörtlich, kann ich ihn durchaus verstehen.
„Vision
Substantiv, feminin [die]

  1. übernatürliche Erscheinung als religiöse Erfahrung
    „die Visionen der Apokalypse“
  2. optische Halluzination
    „sie hat öfter Visionen“

Quelle: Google – abgerufen am 26.04.2021: https://www.google.com/search?client=opera&q=definition+vision&sourceid=opera&ie=UTF-8&oe=UTF-8

So wie ich mich an Fernsehaufnahmen aus Kindertagen mit diesem Mann erinnere, steckt hinter dieser pointierten Aussage die Aufforderung, der Realität ins Auge zu blicken und nicht weltfremden Spinnereien nachzuhängen.

Wem ist in seinem Leben noch nicht der Satz begegnet: „Nun bleib doch mal realistisch!“? Wie motivierend ist das Gespräch danach weitergegangen? Ist das nicht einer dieser Sätze, der einem so richtig den Wind aus den Segeln nimmt? Brauchen wir nicht gerade diesen Wind, um tatsächlich Veränderungen herbeizuführen und einen Wandel in unserem Leben einzuleiten? Ein Vision Board ist eine großartige Möglichkeit, mit diesem Wind des Wandels gerade im Alltäglichen verbunden zu bleiben.

Für mich bedeutet der Apell „realistisch zu bleiben“ so viel wie, in der Realität zu verharren, in der ich mich, aus welchen Gründen auch immer, nun einmal gerade befinde. Helmut Schmidt schickt Menschen mit Visionen zum Arzt. Als Krankengymnastin hatte ich mit unzähligen Menschen zu tun, die gerade vom Arzt kamen. Sie alle hatten etwas gemeinsam:

Der Arzt hat sie aufgefordert, etwas in ihrem Alltag zu verändern…zum Wohle ihrer Gesundheit. Was haben sie alle mit sich gerungen! Wie oft habe ich mich als ihr „personalisiertes schlechtes Gewissen“ gefühlt. Wie oft war selbst die eigene Gesundheit, die Aussicht auf Schmerzfreiheit nicht stark genug, dauerhaft aus den eigenen Gewohnheiten, aus der eigenen Realität herauszutreten.

Wenn ich eine Veränderung herbeiführen will, brauche ich ein Ziel, eine mich motivierende Vorstellung. Ich brauche die Anziehungskraft eines starken und positiven inneren Bildes, wofür sich der ganze Aufwand lohnen soll – meine Vision.

Das Wort Vision leitet sich vom lateinischen „videre“ – sehen ab. Ohne eine Vision sind wir, bezogen auf die Ausrichtung in unserem Leben, blind und orientierungslos. Und genau an dieser Stelle soll die Zukunfts-Collage mir bildlich vor Augen halten (visualisieren), warum ich es schaffen will, etwas an meiner Realität zu verändern. Und je schöner, motivierender, harmonischer in einem Wort anziehender dieses Bild ist, umso größer sind die Aussichten auf Erfolg.

Wie das genau geht, was es alles zu beachten gilt, wo mögliche Stolperfallen liegen und wie du diese umschiffen kannst, um wirklich deine Träume zu verwirklichen, möchte ich in diesem und dem folgenden Blogartikel beschreiben.

Visualisieren – dem Gehirn das Begreifen erleichtern

Was bedeutet Visualisieren?

Visualisieren bringt unterschiedlichste Inhalte wie Text, Zahlen, Daten, Fakten oder auch unsere Gedanken in eine für unser Gehirn einfache Form – in ein Bild.

Wikipedia schreibt dazu: „Mit Visualisierung oder Veranschaulichung (Sichtbarmachen) meint man im Allgemeinen, abstrakte Daten (z. B. Texte) und Zusammenhänge in eine graphische bzw. visuell erfassbare Form zu bringen.“

Quelle: Wikipedia – abgerufen am 26.04.2021: https://de.wikipedia.org/wiki/Visualisierung

Das Feld des Visualisierens ist riesig, es reicht vom Übersetzen von Zahlenkolonnen in Tortendiagramme, vom Nachbauen chemischer Formeln in Modellen über die Illustration von Texten und Werbebotschaften bis hin zur Verfilmung eines Romans.

Warum ist Visualisieren hilfreich?

Etwas in Bildform darzustellen, hilft uns enorm dabei, Zusammenhänge leichter zu verstehen. Aussagekräftige Bilder sind die perfekten Helfer, um sich komplizierte Zusammenhänge deutlich einfacher zu merken. Andersherum kann ich mir einmal Verstandenes anhand einer guten Grafik spielerisch wieder herleiten. Ich werde nie vergessen, wie ich mir in meiner ersten Klausur in der Oberstufe die schlechteste Note meiner gesamten Schulzeit einhandelte:

Die gesamte 11 Klasse hindurch hatten die Lehrer uns vorgebetet: „In der Oberstufe weht ein anderer Wind! Da steigen die Anforderungen deutlich und komplexes Denken wird gefragt sein.“ Nun saß ich da vor meinem Klimadiagramm und konnte es nicht glauben: „Das kann doch jetzt nicht alles sein! Da wird garantiert etwas anderes erwartet, als dass ich lediglich in Textform aufschreibe, was da doch alles bereits perfekt in dieser Grafik abgebildet ist!“ Also schrieb ich nichts auf, dachte ich sei zu doof und kassierte die schlechteste Note meiner gesamten Schulzeit!

Der wichtigste Sinn des Menschen – also der Sinn, auf den das Gehirn am schnellsten zurückgreift, ist das Sehen. Über Jahrhunderte hat die Natur unser Gehirn darauf trainiert, Zusammenhänge in einem Wimpernschlag zu erfassen und als gefährlich oder ungefährlich einzuordnen. Was früher ein überlebenswichtiger Vorteil war, macht sich heute die Werbung zu Nutze. Gut gemachte Designs sind ebenfalls eine Form der Visualisierung. Mein Schulwissen ist längst verloren gegangen aber die Werbebotschaften meiner Jugend sitzen noch heute!

Zu Zeiten, in denen nur wenige Menschen Lesen konnten, stellten die Altar-Bilder gewissermaßen die „Comics der Kirche“ dar.

Neben der Leinwand, die der Künstler gestaltet, hat unser Gehirn auch seine „innere Leinwand“. In unserer Vorstellung können bestimmte Gerüche eine Szene unserer Erinnerung wachrufen. Wird ein Roman verfilmt, den ich liebe, überlege ich es mir dreimal, ob ich mir die Verfilmung wirklich ansehen möchte. Warum? Weil die Bilder des Films garantiert andere sind als die auf meiner inneren Leinwand, auf der meine Fantasie die Geschichte bereits beim Lesen „bebildert“, visualisiert hat.

Warum dein Herzens-Thema in ein Bild verwandeln?

Aus meiner Sicht als Kunsttherapeutin, gibt es über das eben Geschriebene hinaus noch weitere gute Gründe, etwas eigenhändig als Bild zu gestalten. Und das meine ich in diesem Fall durchaus wörtlich.

Kennst Du das? Die Bilder eines Alp-Traums lassen dich einfach nicht los. Im Verlauf des Tages erscheinen sie immer wieder vor deinem inneren Auge. Oder Sorgen und Nöte, die, wie in einer Endlosschleife, in deinem Kopf kreisen und die immer gleichen Horrorszenarien skizzieren? Wie bekommst du in solchen Momenten den Kopf wieder frei?

Im Rahmen meiner Arbeit, aber auch in vielen Momenten meines Lebens, habe ich erfahren dürfen, wie viel Kraft darin liegt, diese inneren Bilder eigenhändig zu gestalten. Zum einen sind sie im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Kopf heraus und wir können sie bewusst zur Seite legen. Aber auch einem Gedanken eine Gestalt zu geben, der uns quasi „verfolgt“, kann enorm helfen, die dahinter liegende Botschaft oder Thematik zu begreifen.

Darüber hinaus kann ich, im Gegensatz zu wild im Kreis galoppierenden Gedanken, ein Bild Stück für Stück verändern, bearbeiten und weiterentwickeln. Im Idealfall so lange, bis die Gedanken zur Ruhe finden, das Stresslevel sinkt und die Wogen der Gefühle sich wieder glätten.

In dem mini E-Book7 gute Gründe, warum Du nicht bescheuert bist, wenn Du Dich in Krisenzeiten hinsetzt und ein Bild malst!“ habe ich diese Überlegungen ausführlicher beschrieben. Lade es dir gerne herunter und lies, welche Kraft darin liegt, Themen, die dich umtreiben, ein „Gesicht zu geben“ indem du sie eigenhändig als Bild gestaltest.

Welche Wohltat, das Buch schließen zu können nachdem das Thema zum Ausdruck gebracht ist.

Nicht umsonst gibt es im allgemeinen Sprachgebrauch Sätze wie: „Davon muss ich mir erst einmal ein Bild machen!“ Hier weiß jeder sofort, was damit gemeint ist. Warum es dann nicht auch tatsächlich und eigenhändig tun?

Vision Board – Das Sprungbrett zur Traumverwirklichung?

Was genau ist eine Traum- oder Zukunfts-Collage?

Die oben beschriebene Art mit Bildern zu arbeiten, behandelt ein Thema, das bereits in dein Leben getreten ist und mit dem es umzugehen gilt. Mit der Zukunfts-Collage erschaffst Du dir ein Bild dessen, was noch nicht Teil deines Lebens ist. Du gestaltest das Bild deiner Zukunft, deine Vision. Thema des Dream Boards ist das, was du gerne in dein Leben einladen möchtest, wonach du dich sehnst.

Nachdem du dir Gedanken über die ganz persönliche Vision deiner Zukunft gemacht hast, sammelst du Bilder und Worte, Zitate oder Sinnsprüche, die das widerspiegeln, was Bestandteil Deines inneren Bildes ist. Anschließend fügst du alle „Schnipsel“ zu einem für Dich stimmigen Ganzen zusammen. In der Regel mit Kleber auf Papier, Karton oder Leinwand. Du kannst aber auch mit einer Pinwand oder digital mit Fotos oder sogar Videosequenzen arbeiten.

Du siehst, es gibt die unterschiedlichsten Formen und Variationen dieser Arbeit. Jede einzelne Variante vorzustellen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Hier möchte ich dir einen grundsätzlichen Überblick geben, damit du leicht entscheiden kannst, was am besten für dich passt.

Welche Idee steckt hinter der Methode?

Um die dem Ansatz zugrundeliegende Idee bestmöglich erklären zu können, möchte ich dir ein wenig davon erzählen, wie das Gehirn arbeitet:

Alle Sinneseindrücke, die im Gehirn ankommen, werden grundsätzlich als erstes danach gefiltert, ob wir sie als angenehm oder unangenehm empfinden. Unser Gehirn spricht unwahrscheinlich schnell auf Bilder an. Die Signale, die die Augen ans Gehirn schicken, werden immer nach bereits Bekanntem oder sinnvollen Mustern und Formen durchforstet.

Vielleicht kennst Du das: Wenn Du nur lange genug auf eine Fläche mit einer unruhigen Oberfläche starrst, beispielsweise geflammte Kacheln, beginnen plötzlich Männchen, Tiere oder andere Umrisse Gestalt anzunehmen. Nichts anderes macht unser Gehirn mit den bunten Punkten des Monitors. Es sucht nach Bekanntem und setzt die Informationen zu „sinnvollen“ Bildern zusammen und Du kannst den Netflix-Film genießen.

Was bekannt ist und als angenehm bzw. sicher empfunden wird, leitet oft schon Entscheidungen oder Handlungen ein, bevor uns das „Wahrgenommene“ überhaupt bewusst wird. Wenn wir unserem Gehirn also kein positiv belegtes Ziel zur Verfügung stellen, kann es sein, dass wir uns viel vornehmen und gleichzeitig nie von der Stelle kommen. Genau hier setzt das Vision Board an. Es ist dein mit positiven Gefühlen aufgeladenes und „gehirngerecht“ aufbereitetes Ziel.

Welche Bedeutung hat das Unbewusste?

Daher ist es beim Erstellen des Vision Board besonders wichtig, dass Du Bilder wählst, die Du mit positiven Gefühlen verbindest. Definitiv sollten Bilder dessen, was ein Ende finden und aus Deinem Leben verschwinden soll, nicht in dein Bild für deine machtvolle Vision eingebaut werden. Hier der Grund dafür: Bestimmt hast du schon einmal davon gehört, dass das Gehirn „nicht!“ nicht denken kann. Also wenn ich sage, „denke jetzt nicht an den rosa Elefanten!“, so zeigt dir deine innere Leinwand vermutlich gerade einen rosa Elefanten.

Daher fiel es während der Zeit als Physiotherapeutin meinen Patienten so schwer, wieder unbeschwert und im vollen Bewegungsumfang ihren Rücken zu genießen. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist sein Ziel positiv zu formulieren. Denn was glaubst du worauf sich ihr Gehirn konzentriert hat, wenn sie immer wieder gedacht haben „ich will keine Schmerzen mehr haben!“?

Das an dieser Stelle wichtigste Prinzip ist allerdings, dass mehr als 90% unserer Handlungsentscheidungen im Autopilot-Modus vom Gehirn gefällt werden. Lediglich 3-7% unserer Entscheidungen fällen wir bei „vollem Bewusstsein“. Die Weichen werden bereits auf einer Ebene gestellt, auf der es darum geht, welche Sinneseindrücke überhaupt an unser Bewusstsein weitergeleitet werden und welche nicht. Diese unbewusste Auswahl bestimmt unsere Wahrnehmung, unsere Gedanken, unsere Entscheidungen und letztendlich unser Leben.

Wie können wir da überhaupt noch dazwischenkommen? Mit Freude, Wiederholung, positiven Gedanken und Bildern! Bilder wirken auf unbewusster Ebene. Unser Gehirn denkt in Bildern.

Ich habe dir all diese Details darüber, wie das Gehirn funktioniert, nicht geschrieben, um dich mit wissenschaftlichem Kram zu quälen, sondern um zu erklären warum folgende drei Punkte so wichtig zu beachten sind:

  • Wähle unbedingt Bilder aus, die du mit angenehmen Gefühlen verbindest!
  • Gestalte eine ausschließlich positive Vision!
  • Stell dir vor, diese Situation sei bereits Realität und male sie dir so umfassend wie möglich (mit allen Sinnen) aus!

Wie erstelle ich mein Dream-Board?

Die einfachste Variante ist es, alle Bilder, die dich ansprechen und für dein positives Ziel stehen an einer Pinnwand zu sammeln und immer, wenn neue Bilder hinzukommen, alles neu zu einem für dich stimmigen Ganzen zu arrangieren. So kann deine Traum- oder Zielcollage gemeinsam mit deiner Realität wachsen und sich verändern.

Ziel dieser Art des Visualisierens ist es ursprünglich, ein starkes Bild deiner Vision als Collage zu gestalten und dieses an einer Stelle in deinem zu Hause zu platzieren, an der du möglichst oft vorbeikommst. So geht deine Collage mit deinem Unbewussten in Resonanz und unterstützt dich auf dem Weg der Umsetzung. Diese Collage kannst Du mit normalem Kleber auf einem großen Blatt Papier, Karton, Leinwand oder einer Holzplatte fixieren.

Welche Varianten gibt es?

Neuerdings gibt es viele Varianten und vorgearbeitete Angebote: Eher digital „tickende“ Menschen fügen ihre motivierenden Zukunftsbilder vollständig auf dem PC oder Handy zu einem Bild zusammen (beispielweise mit Canva).

Ich habe auch schon Angebote entdeckt, in denen alles in Form bewegter Bilder als Video erstellt wird. Auch sind unterschiedlichste Bücher und Sets zu erstehen, die mit vorgegebenen Bildern arbeiten.

Alle Varianten haben für den einen oder anderen ihre Vorteile oder treffen eher deren Lebens-feeling. Je nachdem, welches Ziel du aktuell verfolgst und welcher Wahrnehmungs-Typ du bist kann das eine oder andere Angebot gerade perfekt passen. Hier erscheint es mir wichtig, dem eigenen Bauchgefühl zu vertrauen.

Mir persönlich ist es absolut wichtig, die Bilder meiner Intuition folgend auszuwählen und zu sammeln. Ganz besonders das eigenhändige Ausarbeiten der Collage ist aus meiner Sicht der grundlegende Aspekt dieser Arbeit.

Wie beim eigenhändigen Schreiben passieren vollkommen andere Prozesse in unserem Gehirn als bei der Arbeit am PC. So stellst du deine ursprüngliche und direkte Verbindung mit deiner Vision her und die Aussage „ich habe meine Vision vollständig be-griffen!“ erhält eine viel tiefere Bedeutungsebene.

Woher kommen die Bilder?

Als Bild-Quellen stehen uns heutzutage unzählige Varianten zur Verfügung. Auch hier gilt für mich die Parole: „Je dichter die Bilder an dir dran sind, je mehr Bedeutung sie für Dich haben, umso besser!“

Ob du nun eine Seite aus einer Zeitschrift herausreißt, die dich besonders angesprochen hat. Oder ob du eine der vielen Plattformen im Internet nutzt, die es dir ermöglichen unendliche Bildervariationen zu unterschiedlichen Suchbegriffen zu durchstöbern. Oder ob du deine Fotoalben als Inspirationsquelle nutzt oder Fotos von eigenhändig gemalten Bildern. Entscheidend ist immer, dass die Bilder etwas in dir zum Klingen bringen, dass sie positiv aufgeladen sind und dein Herz hüpfen lassen bei der Vorstellung, dass du bald Teil dieses wunderbaren Bildes sein wirst.

Wohin mit der fertigen Zukunfts-Collage?

Ist deine intensive Verbindung mit der Zukunft deiner Träume in Bildern abgeschlossen, sollte das Produkt deiner Arbeit nicht hinterm Schrank oder unter dem Bett verschwinden. Es soll dein optischer Anker sein, ein täglicher Appell an dein Unbewusstes: „Da wollen wir hin!“

Stelle oder hänge die Bild gewordene Vision deiner Zukunft an einen gut sichtbaren Platz, an dem du möglichst oft am Tag vorbeikommst. Ob dies nun neben deinem Bett, über dem Schreibtisch, im Bad oder in der Küche ist, hängt vermutlich von deinem Tagesablauf, deinen Vorlieben und vielleicht auch vom Thema deines Dream Boards ab.

Wie sieht ein Vision Board aus?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Im Grunde gibt es so viele verschiedene Variationen, wie es unterschiedliche Träume gibt. Was mir jedoch auffällt ist Folgendes:

Die meisten Collagen, die ich bisher gesehen habe, sind voll, voll, voll! Möglichst viele Motive drängeln sich auf dem Bild. Darüber verteilt tummeln sich Zitate, Sinnsprüche oder einzelne Worte. Hier ergeht es mir so wie im Miniaturwunderland in Hamburg: Mein Gehirn kommt schnell an seine optischen Grenzen der Aufnahmefähigkeit. Manche Collage kostet mich zunächst Überwindung, nah heranzugehen, alles zu lesen, die zusammengepuzzelten Bilder einzeln auf mich wirken zu lassen, um mir die übergeordnete Vision zu entschlüsseln.

Hier eine Abbildung eines solchen Vision Boards.

Warum gelange ich nicht ans Ziel meiner Träume?

Auch hierfür kann es unterschiedlichste Ursachen geben. Vielleicht liegen meine aktuelle Realität und das Leben meiner Vision, meiner idealen Zukunft, einfach noch sehr weit voneinander entfernt. Wie viel ist bereits zu ihrer Umsetzung passiert und wieviel Bereitschaft besteht, die eigene Komfortzone zu verlassen?

Auch können individuelle Blockaden die Realisierung deiner Träume verhindern, ohne dass es dir bewusst wäre. An dieser Stelle gilt es erst einmal zu schauen, wie diese Blockaden erkannt und aufgelöst werden können. Das muss allerdings nicht heißen, dass deine Visualisierungs-Arbeit umsonst war und nicht funktioniert. Es gilt eben erst noch etwas zu tun, der Prozess der Verwirklichung braucht noch Zeit.

Bei meiner Recherche zu diesem Artikel ist mir das folgende Argument begegnet: Mit dem Ausgestalten der perfekten Vision meines Ziels entfalte ich so viel Freude, gestalte ich so ein umfassendes Bild meiner Zukunft, dass mein Unbewusstes glaubt, das Ziel sei bereits erreicht. Also warum sollte noch darauf hingearbeitet werden?

Zu dieser Überlegung habe ich ein zwiespältiges Gefühl: Einerseits kommen Gedanken wie „Ja, klingt sinnvoll.“ Und doch schließt sich sofort ein „Aber…“ an:

Drei Phasen und ihre Stolpersteine

Aus meiner Sicht gibt es drei „Momente“ die darauf Einfluss haben, ob und wie gut das Vision Board seinen Zweck erfüllen kann. Das eine ist die Vorbereitungsphase, dann der Zeitraum der eigentlichen Gestaltung und die Frage, wie geht es mit dem fertigen Dream Board weiter?

Was gilt es in der Vorbereitungsphase zu beachten?

In der Vorbereitungsphase ist aus meiner Sicht enorm wichtig, wie intensiv ich mich mit dem Thema verbinde. In dieser Phase gilt es erst einmal den Geist weit zu machen, sich für unterschiedlichste Aspekte zu öffnen und erst einmal völlig ohne Bewertung alle Bilder zu sammeln, die das Auge festhalten.

Darüber hinaus gilt es das Thema mit Bedacht zu wählen. Wie groß ist die „Baustelle“, die ich aufmache? Will ich eventuell zu viel auf einmal? Welche Aspekte sind mir besonders wichtig? Wie lange versuche ich dieses Ziel bereits zu erreichen? Wie viel Druck ist also bereits im System und liegen nicht eventuell schon einige Hinweise auf eine Blockade vor, die berücksichtigt und aufgelöst werden sollten?

Was ist während der Gestaltung wichtig?

Wenn die Phase des Sammelns und Einstimmens abgeschlossen ist, geht es daran, mit den Bildern bewusst zu gestalten. Auch zu diesem Zeitpunkt ist es wichtig sich gut mit dem Thema zu verbinden. Bei der Gestaltung der Collage geht es nun nicht mehr darum, den Geist weit zu machen, sondern bewusst auszuwählen – sein Leben achtsam zu gestalten.

Hier ist aus meiner Sicht enorm wichtig, eine klare Auswahl zu treffen aus dem bunten Reigen der gesammelten Bilder. Was hat die größte Bedeutung, womit fühle ich mich emotional am stärksten verbunden? Dies setzt sich in der Ausgestaltung der Collage fort, indem du entscheidest, welches Motiv den meisten Raum einnehmen soll und was eher im Hintergrund seinen Platz findet.

Viele der Collagen, die ich gesehen habe, machen auf mich den Eindruck, als seien sie aus dem Antrieb heraus entstanden: Wie bekomme ich möglichst viel auf ein Blatt. Hier empfinde ich mich als Betrachter schnell als „reizüberflutet“ und es fällt mir schwer das Thema und die zentrale Botschaft auf Anhieb zu erkennen. Wie soll es dann dein Unbewusstes im Vorbeigehen erfassen? Ist zu diesem Zeitpunkt der Collage das Thema umfassend bearbeitet? Ist der Weg der Umsetzung bereitet oder fehlt eventuell noch etwas, so dass du am Ende das Gefühl hast: „Mein Board funktioniert nicht!“

Das Vision Board ist fertig – Und dann?

Ist die Arbeit dann schon getan? Ja und Nein! In vielen Gesprächen ist mir der Satz begegnet: „Ich habe es mit viel Eifer gestaltet und dann mochte ich es irgendwann nicht mehr anschauen und habe es hinter den Schrank gestellt.“ Aber wie soll dein Bild dich zur Umsetzung deines Ziels motivieren, dein Unbewusstes aktivieren, dich auf deinem Weg zu unterstützen, wenn du es nicht anschauen magst? Hier setzt mein Ja und Nein an.

Wenn ich mich mit dem Thema Materialisieren beschäftige, so begegnen mir häufig Sätze wie: „Wünsche und dann lass das Thema los und gehe ins Vertrauen!“ Also ist es dann nicht egal, wo mein Arbeitsergebnis landet – Hauptsache der Wunsch wurde gestaltet?

Nun, zum einen ist das Board aus meiner Sicht der optische Anker für das Unbewusste, so wie die tägliche Erinnerung deiner Kinder: „Wir wollen in den Zoo!“ Am ersten Tag argumentierst Du noch „Wir waren doch gerade erst dort!“ Aber wenn sie dranbleiben und jeden Tag mehrmals nachfragen, wirst du dann nicht mit der Zeit mürbe oder denkst dir: „Meine Herren, das muss ihnen aber wirklich wichtig sein, wenn sie es einfach nicht vergessen und nicht lockerlassen!“

Ähnlich stelle ich mir ein stilles Zwiegespräch zwischen deiner Zukunfts-Collage und deinem Unbewussten vor. Also was meinst du – ist es egal, wie es mit dem Idealbild deiner Zukunft weitergeht und wo es steht oder hängt?

Das Soul Board macht sichtbar, wonach deine Seele sich sehnt!

Als persönliche Konsequenz aus der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema habe ich die Soul Board Arbeit entwickelt. Worin genau der Unterschied zum Vision Board liegt und wie die Soul Board Arbeit wirkt beschreibe ich ausführlich im nächsten Artikel.

Hier ein Bild meines ersten Soul Boards. Was fällt Dir beim ersten Anblick auf, nachdem Du diesen Artikel gelesen hast?

Wenn Du neugierig geworden bist, wie Bilder helfen können besser durch den Alltag zu navigieren, dann schau Dir gerne mein kleines E-Book an. Hier beschreibe ich welche Kraft im Gestalten von Bildern liegen kann und warum es ausgerechnet dann von Bedeutung ist, ein Bild zu malen, wenn es dir gerade nicht gut geht.

Für mich sind eigenhändig gestaltete Bilder gerade in schwierigen Momenten außerordentlich kraftvolle Helfer. Daher musste ich diesen eher sperrigen Titel wählen: „Sieben gute Gründe, warum du nicht bescheuert bist, wenn du dich in Krisenzeiten hinsetzt und ein Bild malst.“

Damit Bilder zu Helfern in Deinem Alltag werden können, brauchst du keinerlei künstlerische Vorkenntnisse. Es geht nicht darum, ein ausstellungsreifes oder besonders schönes Bild zu malen. In diesem E-Book geht es darum, auf welch unterschiedliche Art ein Bild dir helfen kann, deine Gefühle besser zu verstehen, kreisende Gedanken zu beruhigen oder ein ewig kreisendes Thema aus dem Kopf zu bekommen. Es geht darum, was durch das Gestalten auf unbewusster Ebene geschieht. Die Schönheit des Bildes wird am Ende darin liegen, wieviel Leichtigkeit es dir schenken konnte.

Neugierig? Hier kommst Du zum E-Book

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Wer hier für dich schreibt:

Sylvia Herdan

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