Nachdem ich dir im letzten Artikel geschildert habe, wie mein „misslungenes“ Bild mir zu einer einzigartigen Erkenntnis verholfen hat, möchte ich dir an diesem Beispiel genauer zeigen, wie du mit so einem Bild arbeiten und welche Fragen du dir stellen könntest.
„ungeliebte“ Bilder brauchen Zeit und Zuwendung
Manchmal dauert es, wie du im letzten Blog-Artikel lesen konntest, richtig, richtig lange, um ein Bild tatsächlich zu verstehen. Der Weg hierhin ist nicht immer einfach.
In meinem Fall traf mich die Erkenntnis wie ein Blitz. Plötzlich war mir alles vollkommen klar. All diese undefinierbaren Gefühl zum Bild bekamen einen Sinn. Aus einem nebulösen: „Da stimmt etwas ganz und gar nicht mit dem Bild! Da hast du absolut nicht hinbekommen, was du darstellen wolltest. Mannomann, die sieht wirklich unheimlich aus!“ wurde ein: „Da schaut dich ja dein eigener Burnout an!“
Die Sprache deiner Seele kannst du lernen
Die Botschaft des Bildes war im Grunde unmissverständlich: „Wenn du so weitermachst wie bisher, ohne gut für dich zu sorgen, wird es wirklich gruselig!“ Da schaut mich an, wie ich mich fühlte! Leider hatte ich es nicht begriffen, sondern einmal mehr an meinen gestalterischen Fähigkeiten gezweifelt. Was für eine Erkenntnis! – Was für ein unvergesslicher Moment!
Seitdem ist das Bild für mich nicht länger unfertig. Es hat mir einmal mehr gezeigt, wie wir oft unabsichtlich etwas im Bild zum Ausdruck bringen, was wir erst mit dem nötigen Abstand vollständig begreifen können.
Jeder Mensch trägt seine ganz eigene Symbolik im Herzen. Für jeden bringen bestimmte Farben und Formen ganz eigene Emotionen zum Ausdruck und jeder trägt eine ganz individuellen Bilder-Welt in sich. Diese innere Sprache Bild für Bild verstehen zu lernen, macht uns einen riesigen, kraftvollen Schatz zugänglich.
Das Bild, von dem ich in diesem Artikel berichte, hat für mich eine sehr wichtige Aufgabe erfüllt. Es hat aus mir herausgeholt, was auf unbewusster Ebene offensichtlich bereits viel, viel länger gearbeitet hat. Ich habe nur falsch hingeschaut. Das Bild steht noch für etwas anders, etwas enorm Wichtiges: So unangenehm der gesamte Burnout war, dieses Bild hat ihn symbolisch aus mir herausgeholt und auf den Punkt gebracht. Da ist wortwörtlich etwas nicht länger unantastbar in der „black box“, von nun an kann ich es „begreifen“ und „bearbeiten“!
Das brauchen „ungeliebte Bilder“, um ihre Magie zu entfalten
Sie brauchen unsere Zeit und Aufmerksamkeit. Sie wollen um uns herum sein, bis wir ihre Botschaft verstanden haben. Sie brauchen unsere Bereitschaft, uns eine neue Sprache anzueignen: Die Sprache unser inneren Bilder.
Da steht sie nun, die Leinwand. Ich kann dieses Wesen ansehen und mit ihm in Dialog treten. Ich kann mit ihm weiterarbeiten. Es ist nicht länger etwas, was diffus, ohne Worte in mir arbeitet. Es ist nun etwas, zu dem ich meinen Standpunkt finden kann. Erst einmal konkret zum Bild und dann nach und nach auch zum Burnout. Dieses Begreifen reicht für mich vom inneren Verstehen, vom Worte finden bis hin zum ganz praktischen Anfassen und Verändern des Bildes und letztlich auch meines Lebens.
Drei wichtige Fragen an ein „ungeliebtes Bild“
Indem ich meinen Standpunkt zum Bild finde, kann ich auch entscheiden, wie es weitergehen soll: Mit dem Bild, mit dem Burnout, mit meinem Leben.
Zum Bild standen folgende Entscheidungen an:
- Soll das Bild so bleiben?
- Braucht es noch etwas?
- Oder will ich noch ein weiteres Bild zum gleichen Thema gestalten?
Meine Entscheidung war folgende: Dieses Bild ist mein ganz persönlicher „Reminder“. Ich will es genauso behalten. Es zeigt mir in meiner ganz eigenen Bildsprache auf, was geschieht, wenn ich nicht auf meine Kräfte achtgebe.
Mit einigem Abstand habe ich mich entschieden, dasselbe Thema erneut zu gestalten. Diesmal allerdings unter dem Aspekt, wie ich es brauche, wie es mir guttut und Freude bereitet, mein Business genauso mit Leben zu füllen wie mit Freude und Leichtigkeit. Genau so eben, wie ich es mir als Mädchen damals vorgestellt hatte. Da war komischerweise noch keine Rede von Social Media Marketing .-)
Wie das neue Bild und dazu ein Video entstanden ist, zeige ich dir in meinem nächsten Blog-Artikel.
Mein Rat an dich, wenn du dich einmal total überfordert fühlst:
Du bist definitiv NICHT bescheuert, wenn du dich in einer Krise hinsetzt und malst!!!!
Schau dir dazu gerne auch meinen Text an: „7 gute Gründe, warum du nicht bescheuert bist, wenn du dich in einer Krise hinsetzt und malst!“