Warum regelmäßiges Gestalten dich seelisch stärkt und wie du mit kleinen Schritten dranbleiben kannst.
Wenn das Leben sich gerade mal wieder nach Gegenwind anfühlt – wie kommst du dann zurück in deine Mitte?
Für viele ist Kreativität der sichere Hafen in stürmischen Zeiten. Und das ist kein Zufall: Immer mehr wissenschaftliche Studien zeigen, dass kreatives Gestalten unsere Resilienz stärkt – also unsere psychische Widerstandskraft.
Und das ganz ohne große Worte, ohne Druck, ohne Zielvorgabe. Einfach, weil du etwas aus dir heraus zum Ausdruck bringst, statt es in dir immer mehr Druck hervorbringen zu lassen.
1. Warum kreative Prozesse uns innerlich stabilisieren
Studien zeigen: Kreativität aktiviert unser Belohnungssystem, senkt das Stresshormon Cortisol und fördert die Selbstwirksamkeit. (Kajiume et al., 2012; Bolwerk et al., 2014)

Das bedeutet: Wenn du malst, collagierst oder gestaltest, sendet dein Gehirn dir die Botschaft: Ich bin handlungsfähig. Ich gestalte meine Welt.
Das Gegenteil passiert, wenn wir uns dauerhaft ohnmächtig fühlen oder Dinge nur im Kopf hin- und her wälzen. Dann fühlt sich alles enger, auswegloser, schwerer an.
Kreatives Tun hingegen verändert deinen inneren Zustand. Und zwar schnell.
Schon 45 Minuten nonverbaler Ausdruck (z. B. durch intuitives Malen) können laut einer Studie der Drexel University (2016) den Stresslevel messbar senken.
Diese Studie wurde 2016 von Girija Kaimal und ihrem Team an der Drexel University durchgeführt. Sie untersuchte, wie sich 45 Minuten freies künstlerisches Gestalten auf den Cortisolspiegel – also das Stresshormon – auswirken.

Die Ergebnisse zeigten, dass bei etwa 75 % der Teilnehmenden der Cortisolspiegel nach der kreativen Aktivität signifikant gesenkt war. Besonders bemerkenswert: Dieser Effekt trat unabhängig von Alter, Geschlecht oder vorheriger Kunsterfahrung auf.
Eine zusammenfassende Pressemitteilung der Drexel University findest du hier.
🔗 https://drexel.edu/news/archive/2016/june/art_hormone_levels_lower
2. Wenn die Gedanken kreisen – und du den Ausstieg findest
Vielleicht kennst du das: Du steckst in einer Grübel-Schleife fest. Ein Problem lässt dich nicht los. Du denkst und denkst – und kommst trotzdem nicht weiter.
Das ist kein Zufall. Unser Gehirn liebt es, Probleme zu analysieren. Doch ohne Handlungsoption wird aus Nachdenken schnell eine Endlosschleife. Der amerikanische Autor Dale Carnegie beschreibt dieses Phänomen in seinem Buch „Sorge dich nicht – lebe!“ so:
„Ein Gehirn ohne Aufgabe ist wie ein Motor ohne Last: Es dreht hochtourig leer – bis es irgendwann aus der Verankerung gerissen wird.“
Wenn Sorgen keinen Ausdruck finden, wenn Ängste nur im Kreis laufen, macht das auf Dauer krank. Der Körper bleibt im Stress, das Nervensystem kommt nicht zur Ruhe.
Doch das Wunderbare ist: Unser Gehirn kann immer nur eines zur Zeit. Wenn du dich ganz in ein Bild versenkst – Farben aufnimmst, Linien ziehst, Strukturen entstehen lässt – dann unterbrichst du die Grübel-Schleife. Im Idealfall kannst du so Bild für Bild den erwünschten Wandel in deinen Gedanken, Emotionen und letztlich auch in deinem Leben einleiten.
Diesen Wandel begleite ich in meinen Coachings. Im folgenden Video habe ich meine Gedanken am Tag nach dem Abschluss eines einjährigen Coachings aufgezeichnet.
Du setzt dem Gedankenkarussell einen liebevollen, einen kreativen, Stopper. Nicht durch Zwang – sondern durch Fokus. Den Fokus auf das nächste Bild …
3. Kleine kreative Rituale für jeden Tag
Du musst keine großen Werke schaffen, um die Wirkung zu spüren. Manchmal reicht ein Blatt Papier, ein Stift, ein bisschen Farbe. Wichtig ist: Du schenkst dir selbst diesen Raum.
Hier ein paar einfache Ideen:
- Zeichne eine Linie – ganz langsam, ganz bewusst
- Nimm dir 5 Minuten für einen kleinen Farbhintergrund in deinem Soul Work Book
- Gestalte eine Mini-Collage aus Papierresten
- Male dein Gefühl als Form, nicht als Bild
- Notiere dir ein Wort, das dich heute begleitet, und illustriere es
Je regelmäßiger du das tust, desto stärker wird dieser innere Anker.
Du verinnerlichst: Ich kann mich jederzeit mit mir verbinden.
All dies habe ich selber erfahren und ausprobiert. Manchmal braucht diese Selbstverpflichtung einen „Anstubser“ oder etwas liebevollen Druck – auch in meinem „kreativen Alltag“. Genau aus diesem Grund habe ich mich vor ein paar Jahren selbst dazu „verpflichtet“ jeden Morgen um 8.00 Uhr auf Facebook live zu gehen und zu malen. Die folgenden Bilder sind dabei ohne jeden Anspruch spontan entstanden:




Was für eine kreative Abenteuerreise: Nicht nur die Freude des Malens habe ich mir damit geschenkt, immer wieder stieß jemand dazu, hat kommentiert, mit-gesponnen, selber gemalt oder zugesehen oder einfach meiner Stimme gelauscht beim Fertigmachen für den Tag – So viele kleine Wunder-volle Momente haben sich da um meine Farben und Buchseiten gerankt … Ich bekomme richtig Lust, es noch einmal zu machen 😉
4. Natur + Kreativität = doppelte Kraftquelle
Vielleicht hast du es selbst schon erlebt: Ein Spaziergang, Vogelgezwitscher, ein stiller Wald – Das Erleben von Natur allein bringt schon das Nervensystem zurück in Balance. Wenn du beides kombinierst – Naturerleben + kreatives Tun – potenziert sich die Wirkung.
Deshalb kombiniere ich in meinen Team-Events gern beides:
- Waldbaden + Soul Flower Meditation
- Werte-Spaziergang + Soul Words Gestaltung
- Natur-Ritual + Team-Spirit-Collage
Es entsteht nicht nur ein Bild – sondern ein Erleben, das im Körper verankert bleibt.
5. Wie du langfristig dranbleibst
Das Schwierigste ist oft nicht der Anfang, sondern die Regelmäßigkeit. Dabei hilft es, sich einen festen Mal-Platz einzurichten.

Hier ein paar Impulse, wie du es leichter machen kannst:
- Fixe Zeit am Tag: z. B. morgens 10 Minuten vorm Laptop
- Einen festen Platz: Lass dein Kreativ-Material griffbereit liegen
- Erinnere dich: Was hat dir beim letzten Mal besonders gutgetan?
- Such dir Gleichgesinnte: Austausch macht Mut
- Mach es sichtbar: Hänge 1 Bild auf, das dich stärkt
Wenn du möchtest, begleite ich dich oder dein Team dabei. Im Soul Work Book Tribe, in meinen Kursen, in kreativen Team-Events oder mit Impulsen per Newsletter.
Du musst keine Künstlerin sein. Du brauchst keine Technik. Nur die Bereitschaft, deinem Inneren eine Stimme zu geben.
Ich bin neugierig:
- Wann warst du das letzte Mal im kreativen Flow?
- Was hat dir geholfen, wieder in deine Mitte zu finden?
Schreib mir gern – oder teile deine Gedanken unter dem Blogartikel.
Von Herzen,
Sylvia